Die inneren Ebenen differenzieren alles was zu uns als Mensch gehört. Sie gehören alle zu uns, ihre Gewichtungen, wie wir Zugang zu ihnen haben und wie jede einzelne „gestaltet“ ist, ist bei jedem Menschen individuell verschieden und macht seine Einzigartigkeit aus. Auch hier sind alle Übergänge fließend und nichts ist fix oder für immer. Dennoch hat jede Ebene ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten, denen sie unterworfen ist. Wir können durch Übung unser Gespür für die einzelnen Ebenen ausbilden bzw. verbessern. Wenn wir uns also den Ebenen und ihren Gesetzmäßigkeiten entsprechend verhalten, können wir jederzeit auf jeder Ebene Veränderungen beginnen, diese wirken sich dann auch auf die andere Ebenen aus.
Jede Ebene hat das Potential zu Harmonie und konstruktiver Unterstützung des Ganzen. Aber auf jeder Ebene ist auch die Möglichkeit zu Verzerrungen, Ungleichgewicht und destruktiver Kraft vorhanden. Ich spreche in meiner Arbeit immer wieder vom „System des Menschen“, damit meine ich alle Ebenen und wie sie beteiligt sind.
Das Einbeziehen dieser Ebenen ergibt ein ganzheitliches Bild von uns und „schütz“ uns damit davor, uns selbst nur aus dem Verstand heraus zu sehen. Er ist ein Teil von uns und wir bestehen aus noch viel mehr. Das ist so hilfreich, denn unser Verstand kommt oft an seine Grenzen, was wir ohne ganzheitliche Sicht eher als beängstigend und verunsichernd empfinden können.
- Der Körper
Das Befinden des Körpers, ob er krank, gesund, fit, übergewichtig oder wie auch immer ist, spielt eine entscheidende Rolle. Wenn es dem Körper gut geht ist die Psyche unbelasteter und freier ihr Sein zu genießen. Umgekehrt ist die Psyche belastet, wenn der Körper Schmerzen und andere Unannehmlichkeiten beschert. Der Körper ist unser Anker in der Materie, unser grobstofflichster Anteil, durch ihn und in ihm sind alle anderen Ebenen erst erfahrbar. Das macht ihn immens wichtig! Wenn wir ihn mit seiner Weisheit erkennen und einbeziehen ist das ein großer Vorteil für uns und unsere Gesundheit. Dann können wir unsere Entscheidungen im Einklang mit ihm fällen. Muss der Körper über längerer Zeit mit Anstrengung Aufgaben erfüllen und schädliches Verhalten ausgleichen, welches ihm ein ignoranter Geist aufzwingt, beginnt er zu leiden und irgendwann kann er krank werden. Grundsätzlich sind die Zusammenhänge komplexer und vielschichtiger, so dass sie dem Verstand nicht voll zugänglich sind.
- Instinkthafte Gefühle und einfache Gedanken
Hier ist alles gemeint, was blitzschnell passiert, unsere Reflexe um uns zu schützen, automatisierte Reaktionsweisen um Kraft zu sparen. Hier geht es „ums Überleben“, es sind die, evolutionär gesehen, früh entwickelten Fähigkeiten, auf die der Verstand keinen Einfluss hat. Diese können auch sehr zerstörerisch und verletzend sein, hier gibt es (noch) keine Werte oder Ethik. Hier gibt es einfache, eindimensionale Gedanken, ein sich reflektieren ist nicht möglich. „Es ist so wie es gerade gesehen wird und nichts anderes ist möglich.“ Dabei ist in dieser Ebene viel Energie möglich, was ihr diesen großen Einfluss gibt.
Die nächsten zwei Ebenen gehören zusammen und sind sich nicht überlegen, sondern mehr Ausdruck unterschiedlicher Gewichtung oder Tendenzen, die ein Mensch mit ins Leben bekommt und auch entwickelt. So können wir eher gefühlsorientiert oder verstandesorientiert sein…
- Differenzierte Gefühle und Kombinationen aus Gedanken und Gefühlen
Hier beginnt, evolutionär gesehen, der Mensch sich vom Tier zu unterscheiden. Die Gefühle sind differenziert, werden wahrgenommen und entsprechend benannt. Höhere menschliche Fähigkeiten wie Fürsorge, Empathie, Respekt und vieles mehr sind hier beheimatet. Aber auch Kombinationen aus Gedanken und Gefühlen, die eher belastend sind, wie Schuld, Scham, Minderwertigkeit u.v.m.
- Die Psyche, abstraktes Denken, Verstand, Logik, Ich-Instanz
Die Psyche ist ein für sich hochkomplexer Teil des Menschen. Darum schauen wir sie an anderer Stelle noch genau an. So wie unser Körper verschiedene Teile und Organe hat, so hat auch die Psyche viele verschiedene Teile, mit unterschiedlichen Aufgaben. Mit ihr erfassen wir alles in uns und um uns herum, verarbeiten die Eindrücke der Sinne u.v.m. Hier sind wir Subjekt, Objekt und die Betrachtung selbst – alles gleichermaßen, was die Erforschung von uns selbst erschwert und es uns manchmal unmöglich macht, etwas bei uns selbst zu erkennen.
- Die Seele oder das höhere Selbst
Ab hier wird es schwieriger etwas greifbares zu beschreiben, denn hier gehen wir in den Bereich, der zu uns gehört und gleichzeitig unser Denken und Fühlen transzendiert, d.h. er beinhaltet alle anderen Ebenen und geht über sie hinaus. Hier geht es um Erfahrungen und Du weißt sofort, Bescheid, wenn du sie schon einmal gemacht hast, oder du kannst es dir nicht vorstellen, empfindest vielleicht Ablehnung dagegen. Der Punkt an dem du stehst ist dein persönlicher und das ist vollkommen richtig so für dich, also sei liebevoll mit dir. Deine Seele zeigt sich z.B. als Intuition, dazu kannst du auch an anderer Stelle noch mehr von mir erfahren. Wenn du vielleicht ein Gefühl tiefer Ruhe und Verbundenheit erlebst und es dafür keinen erkennbaren äußeren Grund gibt, dann zeigt sich deine Seele. Auch in diesen Bereichen gibt es noch viele Abstufungen und Variationen und ebenfalls Fallen und Irrtümer, denen wir aufsitzen können. Reine Eigenschaften deiner Seele sind bedingungslose, grundlose Liebe, Respekt und Empathie für alles und jeden!!! Eben das, was wir oft als unerreichbare, „übermenschliche“ Fähigkeiten ansehen. Sie zeigen sich ganz spontan und natürlich, wenn Gedanken und Gefühle nicht in automatisierten Aktivitäten gefangen sind. Wenn Gedanken und Gefühle eher ruhig, klar und liebevoll sind, zeigt sich deine Seele durch sie, denn deine Seele ist wirklich in allem, was du bist, denkst, fühlst, sagst und tust.
Dies ist eine erste, reine Beschreibung des Modells der Ebenen, darauf kann nun sehr viel individuell erforscht und mit ihnen gearbeitet werden.
Ich finde dieses Modell sehr hilfreich, weil es einfach und differenziert zugleich ist. Wie findest Du es? Kann es Dir vielleicht helfen, Dich besser zu verstehen?